Bericht über meine Beobachtung der Mondfinsternis vom 15. Juni 2011
"Ein Mal im Leben..."
Unter diesem Motto stand die Israelreise, die ich mit meiner Frau vom 11. bis
18. Juni 2011 gemacht haben.
Diese Reise führte uns auf die Spuren Jesu und zu einigen bedeutenden biblischen
Stätten.
Es war eine wunderbare Reise und hervorragend organisiert, allerdings war der
Organisator kein Sternfreund.
(Werde separat darüber berichten)
Dass die totale Mondfinsternis in diese Zeit fiel war reiner Zufall. Aber traf
sich doch sehr gut, da der Mond dort schon vor der partiellen Phase aufgegangen
ist.
Ich hatte meine beiden Feldstecher 7x50 und 30x60 mitgenommen in der Erwartung,
Omega Centauri zu beobachten. Der war zu der Zeit gute 8 Grad über dem
Horizont. Leider war es mir nicht möglich, einen entsprechend dunklen Platz
zu finden. Die ersten zwei Nächte waren wir im Kibbuz Nof Ginossar am See
Genezareth. Ein schöner Platz, aber eben die Lichtglocke von Tiberisas
im Süden. Schön war ein abendliches Bad im See, auf dem Rücken
schwimmend mit klarem Sternhimmel und Bootes im Zenit.
Das Hotel in Jerusalem war eine astronomische Katastophe. Blick aus dem Fenster
nach Osten reicht nur bis zu nächsten Hauswand, nur ein schmaler Spalt
Himmel darüber. Immerhin fast auf dem höchsten Punkt der Stadt, aber
eben auch inmitten aller Lichter. In der Nähe des Supreme Court fand ich
eine einigermaßen geschützte Ecke. Den Stern Zeta Cen konnte ich
zeitweise gut sehen, aber 5 Grad rechts davon einfach nichts. Ich habe dann
sogar ein Taxi genommen und bin etwas südwestlich gefahren, wo es dunkler
sein sollte und laut Taxifahrer auch war. Als wir ankamen, zogen just da Nebelschwaden
im Süden vorbei. Naja sollte nicht sein. Diese Nebelschwaden oder was auch
immer zogen gegen Ende der partiellen Phase auch ab und zu über den Mond,
ansonsten war wolkenloser Himmel.
Also zur Mondfinsternis, ist ja auch was. Der Mond war schon vor der Halbschattenphase
gut zu sehen. Allerdings konnte ich von der Halbschattenverfinsterung nichts
erkennen. Mit dem Bus fuhren wir zum Jaffator. Ich wollte versuchen, ein Bild
zu machen mit einem interessanten Hintergrund. Beim Rucksackpacken blieb allerdings
meine Kamera auf dem Tisch liegen, als ich mich umdrehte und den Pulli einpackte.
Iris hatte die Knipse von unserem Sohn dabei. Damit sind die ersten Bilder entstanden,
teils am Okular des 30x60. Sie hatte zu wenig Erfahrung mit der Kamera, so dass
nicht allzuviel dabei herauskam.
Also zurück zum Hotel und dann zu Fuß ein paar hundert Meter zu dem
oben erwähnten Platz. Während der Totalität brachte ich Iris
zum Hotel zurück und ging allein nochmals raus. Am Ausgang machte ich ein
paar deutsche Gäste auf die Mofi aufmerksam. Als wir auf der Straße
ankamen, fand ich den Mond nicht mehr. Ich habe in die falsche Richtung geschaut
und es dauerte eine ganze Zeit bis ich ihn wieder fand. Er war ja auch sehr
dunkel. Nach meiner Taxifahrt bin ich an verschiedenen Plätzen gewesen.
Eine Rasenfläche, bei der irgendwann der Rasensprenger anging, im Eingangsbereich
eines größeren Gebäudes im Schatten von Bäumen. Aber da
habe ich dann einen Bewegungsmelder und damit einen Strahler aktiviert. Zudem
sah ich den Mond im Sucher nicht mehr und musste herumprobieren. Meine Lumix
ist eben keine Astrokamera. Zu Ende der partiellen Phase packte ich dann wieder
zusammen.
Aber nun die Bilder. Wenn sich jemand die Exif-Daten anschaut: die Kamera war
noch auf MESZ eingestellt.
Das erste Bild mit dem Davidsturm
Hier durch den Feldstecher. Am rechten Rand der Turm.
Erstes Bild der partiellen Phase
Ab hier meine Lumix DMC-FZ 20. Meist mit vollem 12-fach optischem Zoom
das war eher unterbelichtet...
rechts neben dem Baum Antares
da scheiterte der Focus - und überbelichtet, war viel dunkler
ein Versuch, die dunkle Seite abzulichten
Das wars